Müssen wir alle auf Fast-Fashion verzichten? Sollen wir zukünftig Insektenburger essen? Um solche Fragen diskutieren zu können, braucht es das richtige Werkzeug: Sprache.
Diese strittigen Fragen zum Klimawandel werden kontrovers und vor allem von der jungen Generation mit großem Engagement diskutiert. Um sich an Debatten zum Klimawandel beteiligen zu können, ist die Fähigkeit des Argumentierens ein unverzichtbares sprachliches Werkzeug. Nur wer gut argumentieren kann, kann sich Gehör verschaffen, mitreden und mitbestimmen. Argumentieren zu können, ist daher für gesellschaftliche Mitsprache und Teilhabe entscheidend.
Das von der Europäischen Union geförderte Projekt DiaLog – Schüler:innen diskutieren kontroverse Fragen zum Klimawandel (2020–2023) setzt genau an diesem Punkt an: Um die Argumentationsfähigkeiten von Schüler:innen zu fördern, wurde ein didaktischer Ansatz für den Unterricht von Deutsch als Erst-, Zweit- und Fremdsprache entwickelt. Dabei wird das mündliche Argumentieren als Brücke für das schriftliche genutzt und die Fähigkeit der Perspektivenübernahme als Bedingung für kontroverses Argumentieren angebahnt. Der dafür entwickelte didaktische Ansatz wurde mit ca. 480 Schüler:innen der Sekundarstufe II in Österreich, Tschechien und den Niederlanden erprobt und wird nun im Rahmen einer Dissertation hinsichtlich seiner Wirksamkeit evaluiert.